„Die fahrbare Geistesverwirrung“

Als im Jahre 1948 auf dem Pariser Automobilsalon dieses Fahrzeug aus dem Hause Citroen vorgestellt worden ist, war das Gespött groß. Ob es denn dazu den passenden Dosenöffner geben würde, haben sich die Fachjournalisten beim Anblick dieses Gefährts gefragt. Der französische Dichter Boris Vian soll das Auto eine fahrbare Geistesverwirrung genannt haben, und auch der Hersteller hatte bescheidene Ziele für dieses Fahrzeug ausgegeben. Es sollte für die Landbevölkerung sein, vornehmlich Bauern und Handwerker.

Es kam jedoch völlig anders

Unter der hoch-emotionalen Bezeichnung 2CV wurde das Auto der Welt präsentiert und diese nahm es dankend an. Die Vorgabe des Firmenlenkers an die Entwickler soll gewesen sein: Ein Auto, das vier Personen und einen fünfzig Kilogramm schweren Sack Kartoffeln mit sechzig KIlometern in der Stunde transportieren kann. Doch am Ende wurde viel mehr damit transportiert als Kartoffeln. Die Ente, wie sie später liebevoll getauft wurde, transportierte das Lebensgefühl einer ganzen Generation.

Es drückte sich der ganze Zeitgeist darin aus

Von 1949 bis 1990 wurden insgesamt über fünf Millionen Exemplare verkauft. Ganze vierzig Jahre lang verließ die Ente die Werkshallen von Citroen. Weiterentwicklungen gab es zwar auch, doch waren diese eher marginal. Die Menschen wollten die Ente so, wie sie war. Sie sprach ein breites Publikum an, vom Hippie bis zum Promi fuhr fast jeder Ente. Sie schaffte es sogar in einen James-Bond-Film, Roger Moore lieferte sich in „Tödlicher Mission“ eine spektakuläre Verfolgungsjagd in diesem Gefährt. Eine publikumswirksame Aktion, für die heutzutage die Hersteller viel Geld bezahlen. Doch bei James Bond war es eher umgekehrt, man wollte das Image der Ente aufgreifen und damit die Popularität des Films steigern.

Das Fahrzeug stand stets für sich selbst und machte es so zum Kult.