Den Bayrischen Motorenwerken ist es im Jahre 1985 gelungen, deutsche Automobilgeschichte zu schreiben. Es war das Jahr, in dem die sogenannte 3er-Reihe einen sportlichen Ableger erhielt. Verantwortlich für die Entwicklung dieses Fahrzeugs war die Motorsportabteilung des Herstellers, die sogenannte M GmbH. Daraus leitete sich das Kürzel ab, dass die Herzen der Fans der motorisierten Fortbewegung höher schlagen lassen sollte: M3.
Win on Sunday, Sell on Monday
Der BMW M3 wurde entwickelt, um Rennen zu gewinnen. Er sollte im Tourenwagensport neue Maßstäbe setzen und der Konkurrenz enteilen. BMW wollte an die Spitze, und da es bei den meisten Motorsportserien Vorschrift ist, dass das eingesetzte Fahrzeug nah an der Serie sein soll, rollte der M3 in die Verkaufshallen der Händler. Dort angekommen dauerte es in der Regel nicht lange, bis sich ein neuer Besitzer für ihn fand. Der BMW M3 entwickelte sich zu einem absoluten Verkaufsschlager, denn sein Konzept war einmalig.
Familientauglich und brutal schnell
Es wurde bei einem 3er BMW nicht einfach nur ein stärkerer Motor eingepflanzt, sondern bei einem M3 handelte es sich um ein komplett eigenständig entwickeltem Rennfahrzeug. Dies betrifft neben der potenten Motorisierung die Bremsanlagen, die Traktion, die Gewichtsverteilung, das Fahrwerk und vieles mehr. Die M GmbH hat alles auf Motorsport getrimmt und dabei kam dieses Meisterwerk heraus, das die Konkurrenz vor große Probleme stellte, die viele von ihnen bis heute nicht gelöst haben.
All die anderen wollten auf die Erfolgswelle aufspringen und ließen ihre Familienkutschen mit einem V8 ausstatten. Auf dem Papier demonstrierten diese Fahrzeuge zwar zum Teil recht manierliche Werte, doch auf der Strecke hieß der Sieger stets M3. Er ist bis heute der erfolgreichste Tourenwagen der Welt.
Die Konkurrenz baute den Mythos mit auf
Aufgrund der halbherzigen Anstrengung seiner Konkurrenten wurde der M3 ohne weiteres Zutun von BMW zum Publikumsliebling. Er manifestierte den Ruf des Münchner Autobauers, die sportlichsten und fahrdynamischsten Fahrzeuge zu bauen.
Erst viel später erkannten seine Mitstreiter das Dilemma und begannen ebenfalls, ganzheitliche Sportwagen zu bauen. Deutlich zu spät, bis heute gilt der M3 als das Maß der Dinge, wenn es sich um familientaugliche Sportwagen geht.
Um den Rennsport-Nimbus noch weiter zu befeuern, bietet BMW den Hobby-Rennfahrern interessante Fahrzeugpakete an, mit denen sie an den diversen Rennserien teilnehmen können. Dadurch wird Motorsport zumindest in Teilen einem großen Publikum möglich gemacht.