In unserer Reihe Kult-Automobile darf der Vertreter aus Rüsselsheim nicht fehlen. Von 1970 bis 1988 lieferte die Adam Opel AG den jungen und junggebliebenen Fahrern den Stoff, aus dem die Träume sind. Er war Teil einer Ära, die Opel gemeinsam mit weiteren Herstellern prägen sollte. Den Beginn dieser sogenannten Pony-Cars lieferte der US-amerikanische Automobilbauer Ford, der mit seinem Ford Mustang einen wahren Volltreffer landen sollte.
Kompakt gebaut und hochmotorisiert
Dies waren die Zutaten, die den Ford Mustang auf Anhieb so beliebt machten, als er im Jahre 1964 auf den Markt kam. Der Erfolg auf amerikanischem Boden spornte Ford dazu an, auch in Europa ein solches Pony-Car auf den Markt zu bringen. Es war die Geburtsstunde des Ford Capri. Der auch hierzulande einschlug wie eine Bombe. Mit dem großen Unterschied, das Ford dem Capri im Gegensatz zum Mustang eine eher bescheidene Motorisierung spendierte. Generell lautete der Trend: kompakte Coupé-Bauweise mit einem potenten Motor.
Der Erfolg des Capri blieb den hiesigen Herstellern nicht verborgen und sie reagierten entsprechend. Volkswagen wartete mit dem Wüstenwind Scirocco auf und Opel schickte den Manta ins Rennen. Sie alle waren erfolgreich und sie alle fanden ihre Zielgruppe, doch nur einer wurde zum Kultobjekt: der Opel Manta.
Er faszinierte und paralysierte
Die einen liebten ihn, die anderen hassten ihn. Den Fahrern des Opel Manta gefiel beides, von den einen beneidet und von den anderen gehasst zu werden. Der Manta war der Liebling der Tuning-Szene, die Umbauten waren zum Teil richtig spektakulär. Es gab ihn mit Flügeltüren und als „Do-it-yourself-Cabriolet“, doch der wohl gewagteste Umbau war der eines Tuners aus dem Ruhrgebiet. Er spendierte dem Manta eine zusätzliche Vorderachse. Auf sechs Rädern ging es von nun auf die Knöllchen-Jagd.
Till Schweiger läutete das Ende ein
Mit seinem Film „Manta, Manta“ gelang es dem Hamburger Schauspieler, den Hype um dieses Automobil auf die Spitze zu treiben. Doch gleichermaßen läutete er damit auch das Ende einer Liebesbeziehung ein. Opel stellte ebenso die Produktion des ehemaligen Lieblings ein und traute sich noch nicht einmal mehr, dem Nachfolger den gleichen Namen zu geben. Der neue hieß nun Calibra und es sollte ihm nicht mehr gelingen, auch nur ansatzweise an die Erfolge seines Vorgängers anzuknüpfen.
Bis Ende der 1990er-Jahre war der Opel Manta bei seiner treuen Anhängerschaft immer noch begehrt, er wurde bei den jeweiligen Club-Treffen stets im besten Licht präsentiert. Mit aufwendigen Umbauten demonstrierten seine Anhänger noch über viele Jahre hinweg, wie sehr sie an diesem Fahrzeug hängen. Er hatte eine ganze Generation geprägt und so etwas wie Identifikation gestiftet. Etwas, das heute schwer vorstellbar ist, doch zu jener Zeit konnte ein Auto so etwas schaffen.
Bei den aktuellen Tuning- und Automessen tauchen die Rüsselsheimer Sportwagen immer seltener auf, es gibt auch keinen wirklichen Nachfolger für ihn. Stattdessen setzen Filme wie „Fast and Furious“ die Trends.